Neben den gestiegenen Kosten für Personal, Lebensmittel und Energie machen insbesondere die Folgen der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen von 7 auf 19 Prozent den Unternehmen zu schaffen. Aufgrund dieser Steuerhöhung sahen sich laut Umfrage 83,8 Prozent der Betriebe gezwungen, ihre Preise zu erhöhen. „Nach vier Verlustjahren ließen die massiv gestiegenen Kosten den Betrieben keine andere Wahl, als die Preise anzupassen“, so DEHOGA-Bundesverbandspräsident Guido Zöllick.
Viele Betriebe spüren nun eine wachsende Preissensibilität und Konsumzurückhaltung der Gäste: Laut Umfrage beklagt jeder zweite Betrieb Umsatzverluste (48,7%) und Gewinnrückgänge (54,0%). 53,9 Prozent zählten weniger Gäste, ein Drittel der Betriebe (34,2%) meldet einen niedrigeren Durchschnittsbon pro Gast.
Auch das wichtige Ostergeschäft lief nur verhalten. 35,9 Prozent Betriebe berichten zwar von einem „guten bis sehr guten Verlauf“ und 35,9 Prozent bezeichnen den Verlauf ihres Ostergeschäfts immerhin als „befriedigend“. Diesen gut 70 Prozent stehen jedoch 28,2 Prozent gegenüber, die ihre Geschäfte mit „schlecht bis sehr schlecht“ bewerten. Unterm Strich lief das Ostergeschäft für die meisten Betriebe, die an der Umfrage teilgenommen haben, schlechter als im Vorjahr (57,1%), nur 9,7 Prozent konnten bessere Geschäfte verbuchen.
Erträge unter Druck
Die Betriebe müssen nicht nur fehlende Umsätze verkraften, sondern zugleich steigende Kosten verkraften: Die Kosten für Lebensmittel lagen durchschnittlich um 16,2 Prozent höher als im Vorjahr, die von Getränken um 12,2 Prozent. Die Personalkosten stiegen um durchschnittlich 13,9 Prozent. Erschwerend für Pachtbetriebe hinzukommen Pachterhöhungen von durchschnittlich 6,4 Prozent. Diese Entwicklung lässt die Gewinne schrumpfen: Die Umfrageteilnehmenden beziffern den Rückgang im März auf durchschnittlich 17,4 Prozent.
Auch der Blick auf die nächsten drei Monate gibt Anlass zur Sorge. 45,1 Prozent der Betriebe erwarten laut Umfrage eine weitere Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation, nur 15,5 Prozent der Unternehmer geben sich zuversichtlich und hoffen auf bessere Geschäfte. 39,4 Prozent gehen von „gleichbleibenden“ Geschäften aus.
Steuererhöhung bremst Investitionen
Wie die DEHOGA-Umfrage zeigt, verzichten 65,1 Prozent der Betriebe aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung auf Investitionen oder fahren ihre Ausgaben hier zurück. 57,1 Prozent passen ihr Angebot an. 31,0 Prozent kürzen ihre Öffnungszeiten. 17,3 Prozent der Betriebe gaben an, Mitarbeiter entlassen zu müssen. 4,3 Prozent erwägen die Schließung beziehungsweise Aufgabe ihres Betriebes.
DEHOGA fordert dauerhaft 7% MwSt. auf Speisen
Mit Blick auf die negativen Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung bekräftigt Zöllick die zentrale Forderung des Verbandes, Essen einheitlich mit 7% zu besteuern. In 22 von 27 EU-Staaten werde steuerlich kein Unterschied gemacht zwischen Essen aus dem Supermarkt, der Lieferung von Essen, dem Essen im Gehen, im Stehen und dem Essen im Restaurant, hebt Zöllick hervor und kritisiert: „Es ist absurd, dass für das Essen in der Gastronomie wieder 19% Mehrwertsteuer gelten, während das Essen To Go, der Fertigsalat aus dem Supermarkt und die Essenslieferung weiterhin mit 7% besteuert wird. Diese Ungleichbehandlung muss endlich dauerhaft beseitigt werden.“
Der DEHOGA dankt allen Mitgliedsbetrieben, die sich an der Umfrage beteiligt haben.