Neue Zahlen der Arbeitsagentur

Ausländer sind für die Branche unverzichtbarer denn je

Das Gastgewerbe im Land „tickt“ internationaler denn je: 2024 hat sich der Trend zur Migration in die Ausbildung weiter verstärkt. Auch der Ausländeranteil unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist gestiegen. Dies belegen neue Zahlen der Agentur für Arbeit.

In der Gastronomie lag die Zahl der Auszubildenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit zum Stichtag 30.06.2024 bei 1.174 und damit um 263 höher als ein Jahr zuvor. Dies entspricht einer Steigerung um 28,9%. Der Anteil ausländischer Azubis in der Gastronomie liegt mittlerweile bei 50,1% und damit deutlich über dem branchenübergreifenden Durchschnitt im Land (16,7%).

Hauptherkunftsländer der ausländischen Azubis in der baden-württembergischen Gastronomie sind Vietnam mit einem Anteil von 20,5% an der Gesamtheit aller Auszubildenden, gefolgt von Marokko (6,5%) und Indonesien (1,9%). Auch die Zahl der deutschen Auszubildenden in der Gastronomie ist gestiegen. Sie lag zum Stichtag 30.06.24 um 43 höher als ein Jahr zuvor (+3,8%).

Noch höher als bei den Auszubildenden liegt der Ausländeranteil bezogen auf die knapp 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) der baden-württembergischen Gastronomie. Er lag zum Stichtag 30.06.24. bei 52% und damit weit über dem branchenübergreifenden Durchschnitt (19,6%).

Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in der Gastronomie stieg binnen Jahresfrist um 4,5% auf 51.324. Hauptherkunftsländer sind Italien (6,5% der SvB), gefolgt von der Türkei (4,9%) und Rumänien (4,5%). Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten mit deutscher Staatsangehörigkeit in der baden-württembergischen Gastronomie sank um 472 auf 47.456 – ein Rückgang um 1%.


Im Beherbergungsgewerbe Baden-Württembergs lag die Zahl der Auszubildenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit zum Stichtag 30.06.2024 bei 1.734 und damit um 376 höher als ein Jahr zuvor. Dies entspricht einem Zuwachs von 27,7%. Der Anteil ausländischer Azubis im Beherbergungsgewerbe liegt mittlerweile bei 43,6% und damit ebenfalls deutlich über dem branchenübergreifenden Durchschnitt im Land (16,7%).

An der Spitze der Herkunftsländer hat Vietnam mit einem Anteil von 8,5% an allen Azubis im Beherbergungsgewerbe mittlerweile Marokko (7,5%) abgelöst. Auf Rang drei der Azubi-Zugangsländer folgt Indonesien mit einem Anteil von 4,1%. Die Zahl der deutschen Azubis im Beherbergungsgewerbe stieg leicht um 20, das entspricht einem Zuwachs von 0,9%.

Der Ausländer-Anteil der knapp 38.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) im baden-württembergischen Beherbergungsgewerbe liegt mit 40,6% ähnlich hoch wie bei den Auszubildenden. Die Zahl der ausländischen Beschäftigten stieg um 6,6% auf 15.394. Hauptherkunftsländer sind Rumänien (4,8 % der SvB), gefolgt von der Ukraine (3,3%) und Kroatien (2,8%).

Bemerkenswert ist der Zuwachs bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus der Ukraine im Beherbergungsgewerbe: Ihre Zahl lag zum Stichtag 30.06.2024 bei 1.242 und war damit um 356 höher als ein Jahr zuvor. Dies entspricht einem Anstieg um 40,2%.

Leicht rückläufig ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit deutscher Staatsangehörigkeit im Beherbergungsgewerbe. Ihre Zahl lag zum Stichtag 30.06.24 um 320 (-1,4%) niedriger als ein Jahr zuvor.