Positionen liegen weit auseinander

Tarifverhandlungen ohne Ergebnis

Auch die dritte Runde der laufenden Tarifverhandlungen im baden-württembergischen Gastgewerbe ist am 22. Januar ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Wann weiterverhandelt wird, steht noch nicht fest.

Das Ringen um einen neuen Entgeltvertrag für die Branche in Baden-Württemberg ist hart: Die Gewerkschaft NGG ist mit der Forderung nach 15 % Lohnerhöhung über alle Tarifgruppen hinweg in die Verhandlungen gegangen – ein Wert, den der DEHOGA als Vertreter der gastgewerblichen Unternehmen im Land als völlig unrealistisch und der wirtschaftlichen Lage nicht angemessen bezeichnet. DEHOGA-Verhandlungsführer Fritz Engelhardt: „Unsere Betriebe leiden massiv unter der Mehrwertsteuererhöhung auf Speisen und der Abschwächung der Konjunktur. Im Zeitraum Januar bis November 2024 ist der Branchenumsatz im Land um 4,3 Prozent gesunken, auch die Beschäftigung im Gastgewerbe ist mittlerweile rückläufig. Diese ökonomischen Realitäten kann man nicht einfach ignorieren.“

In den intensiv geführten Verhandlungen am 22. Januar habe sich die Gewerkschaft nur minimal auf die Arbeitgeberseite zubewegt und eine zeitlich gestaffelte Umsetzung ihrer Lohnforderung vorgeschlagen. „Eine solchen Forderung konnten wir mit Blick auf die Belastungsfähigkeit der Betriebe nicht akzeptieren“, erklärt Engelhardt. Die Gewerkschaft habe daraufhin die Verhandlungsrunde abgebrochen.

Der DEHOGA geht davon aus, dass nach der Bundestagswahl weiterverhandelt wird. Bis dahin gelten die Bestimmungen des bisherigen Entgeltvertrags im Rahmen der Fortwirkung weiter.