DEHOGA
Kreisstellen
Sitzung der Fachgruppe Berufsbildung Anfang Oktober in Sindelfingen
„Alles ist neu. Aber ist auch alles gut?“ Unter diese Überschrift stellte Martin Bosch als Vorsitzender die Sitzung der Fachgruppe Berufsbildung im Oktober. Dabei ging es nicht nur um die Neuordnung der Berufe im Gastgewerbe. Neues gab es auch auf einer Länge von 18 Metern mit dem neuen GastroMobil.
Die Mitglieder der Fachgruppe trafen sich im Erikson Hotel in Sindelfingen. Geschäftsführer Peter Kramer hatte das Haus vor 17 Jahren von seinen Eltern übernommen. Er kooperiert mit drei Schulen in der Region, um das Interesse für eine Ausbildung in der Gastronomie bei jungen Leuten frühzeitig zu wecken.
Die Frage, ob tatsächlich alles gut sei, beantwortete Fachgruppenvorsitzender Martin Bosch mit einer Aufforderung: „Es liegt an uns, dass alles gut wird.“ Dass die Neuordnung der Berufe im Gastgewerbe, die am 1. August 2022 in Kraft getreten war, hier und da für „ein bisschen Ruckeln“ gesorgt habe, sei nur natürlich.
Wie Hotellerie und Gastronomie nun selbst etwas tun können, damit „alles gut wird“, benannte Bosch mit einem Beispiel. „In die Prüfungen können wir eingreifen.“ Deshalb bat er die Anwesenden, selbst als Prüfer:innen aktiv zu werden oder die Ausbildungsbeauftragten in den Betrieben mit dieser Aufgabe zu betrauen. „Und ermöglichen Sie Ihren Mitarbeitenden, die Prüfungstätigkeit während der Arbeitszeit auszuüben“, erbat der ehrenamtliche Fachgruppenvorsitzende mehr Wertschätzung für diese ehrenamtlichen Aufgabe.
Um auch in Zukunft Auszubildende zu finden, empfahl Bosch, dem Beispiel von Peter Kramer zu folgen: „Bilden Sie Schulkooperationen!“ Denn obwohl die Welt der Jugendlichen durch das Internet deutlich größer geworden sei, so suchten laut einer Umfrage 80 Prozent der jungen eute ihre Ausbildungsstellen im Umkreis von fünf Kilometern.
Dieses lokale Interesse macht sich auch das neue GastroMobil zunutze. Als Herzstück der Kampagne WIR GASTFREUNDE ist der 18 Meter lange, multimedial ausgebaute Linienbus an Schulen und auf Ausbildungsmessen in ganz Baden-Württemberg unterwegs. Von den interaktiven Erlebnissen, die das GastroMobil rund ums Gastgewerbe bietet, überzeugten sich auch die Teilnehmenden des Fachgruppentags. Quasi als Nachspeise stand der Bus vor dem Erikson Hotel bereit. Die Fachgruppenmitglieder nutzten die Chance und versuchten mit Hilfestellung von Geschäftsführerin Berufsbildung Dunja Schlamminger und ihrem Team, die Rätsel rund um die Frage „Was ist los in Schmatzingen?“ zu lösen.
Weitaus komplizierter war da die Frage „Was ist bei Auszubildenden aus Drittstaaten alles zu beachten?“ Antworten gab es von Anna Röhrich, stellvertretende Geschäftsführerin Grundsatz beim DEHOGA Baden-Württemberg. Mit dem Fallbeispiel „Thi aus Vietnam“ erläuterte sie detailliert den Weg zum Ausbildungsbeginn – gute Empfehlungen inklusive: „Stellen Sie in einem Online-Bewerbungsgespräch möglichst offene Fragen, um die Sprachkenntnisse zu überprüfen.“
Peter Minrath, Sachverständiger im Rahmen der Neuordnung von der IHK Karlsruhe, und Matthias Gaugler, Federführung Berufsbildung bei der IHK Stuttgart, informierten über die neue Prüfungsstruktur. Minraths Tipp – „Wenn Ihr Azubi im Sommer in die Prüfung geht, können Sie damit rechnen, dass Rosenkohl nicht im Warenkorb ist.“ – wurde mit Schmunzeln aufgenommen.
Über die Öffentlichkeitsarbeit für das Nachwuchsprojekt WIR GASTFREUNDE berichtete Jana Babutzka, seit Mai im Team Kommunikation des DEHOGA verantwortlich für die Kampagne. Sie präsentierte erste Erfolge: Ein Zuwachs auf den Social-Media-Kanälen von 15 Prozent sowie eine erfolgreiche Werbekampagne, die rund 400 000 Personen aus der Zielgruppe angezeigt worden war. Weitere Meilensteine, eine Tanzchallenge und die Auffrischung der WIR-GASTFREUNDE-Website, hat Babutzka bereits in Angriff genommen.
Robert Fechteler und Klaus Schäfer von der Landesberufsschule Villingen-Schwenningen lüfteten Geheimnisse rund um die Aussagekraft von Berufsabschlusszeugnissen. Ihr Rat an die ausbildenden Betriebe: „Lassen Sie sich von Ihren Azubis ruhig mal das Berufsschulzeugnis vorzeigen.“
Einen Blick ins nächste Jahr lieferte Manuel Dannheimer. Der Leiter der DEHOGA Akademie stellte die digitale Ausbildungsbegleitung der DEHOGA Akademie vor, die im April 2025 startet. Wichtiger Vorteil dieses Tools: Es lässt sich über den Webbrowser in alle Sprachen übersetzen. Den Tag schloss Jochen Alber, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Stuttgart, mit Informationen zum Mantel- und Entgelttarifvertrag.
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